Sofie Sarenbrant – Das Mädchen und die Fremde | Rezension
Rezensionsexemplar | Format: Taschenbuch | Verlag: Rütten & Loening (Aufbau Verlag) | Erscheinungsjahr: 2017 | Autorin: Sofie Sarenbrant | Teil: 2 Reihe (kann einzeln gelsen werden)| Seiten: 336
Inhalt
Inhalt
“Als Kriminalkommissarin Emma Sköld im Krankenhaus erwacht, hat sie zunächst keine Ahnung, was geschehen ist. Das Letzte, woran sie sich erinnern kann, ist, dass sie zum Pferdestall aufgebrochen ist und ihre vier Wochen alte Tochter bei ihrem Lebensgefährten Kristoffer zurückgelassen hat. Nun erfährt sie, dass sie nach einem Reitunfall fünf Monate im Koma gelegen hat. Doch war es wirklich ein Unfall? Und warum hat Kristoffer seine Exfreundin Hillevi ins Haus geholt, die sich rührend um die kleine Ines kümmert? Einzig ein Kollege von der Polizei steht ihr bei – er hat ebenfalls Zweifel an der Unfalltheorie” (Buchrücken / Sofie Sarenbrant – Das Mädchen und die Fremde).
“Das Mädchen und die Fremde” ist der zweite Teil einer Reihe. Der erste Teil erschien ebenfalls 2017 unter dem Titel “Der Mörder und das Mädchen”. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen, da ich erst nach Beginn des Buches mitbekommen hatte, dass es sich hierbei um eine Reihe handelt. Für das Verständnis des Buches war es nicht notwendig, den ersten Teil zu lesen, allerdings gibt es an einigen Stellen Bezugspunkte zum ersten Buch. In kurzen Rückblenden werden wichtige Details aus Band 1 erörtert, die für den Verlauf der Geschichte relevant sind.
Der Roman um die Kriminalkommissarin Emma Sköld ist in kurze Kapitel eingeteilt, wobei die jeweiligen Abschnitte nicht immer einen eigenen Spannungsbogen besitzen, sondern von verschiedenen Personen erzählt werden, gleichzeitig bilden die kurzen Kapitel auch eine sehr gute Strukturierung beim Lesen.
Sofie Sarenbrant erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, wodurch man einen direkten Einblick in die Gefühle und Handlungen der Figuren bekommt. Der Erzählstil der Autorin ist sehr ruhig, es passiert nicht auf jeder Seite etwas Dramatisches oder wirklich Mitreißendes und wer nach dem Motto “Thriller brauchen Tempo” lebt, wird hier vielleicht nicht befriedigt werden – tatsächliche Schockmomente gibt es nicht.
Dennoch ist die Geschichte spannend und lebt von überraschenden Wendungen und kriminalistischen Ermittlungen, aber es fehlt der sogenannte Thrill (Nervenkitzel). Die Spannung ist nicht, während des gesamten Handlungsverlaufes präsent, daher würde ich dieses Buch eher in den Bereich Kriminalromane einordnen. Es geht nicht darum, möglichst viel Aufregung und emotionale Spannung beim Leser zu erzeugen, sondern vielmehr um die Gedankenwelt der Protagonistin, der Umgang mit dem Erlebten und die verschiedenen Wege zur Aufklärung. Die Psyche der Protagonistin steht im Mittelpunkt und die Autorin setzt sich auch sehr intensiv mit den verschiedenen Figuren auseinander, sie gibt den Gefühlen sehr viel Raum.
Fazit
“Das Mädchen und die Fremde” ist ein gut strukturierter Roman, mit angenehmer Erzählweise, allerdings fehlt der sogenannte Thrill (Nervenkitzel), daher für mich eher ein gut durchdachter Kriminalroman, der durchaus Lust auf Band 3 gemacht hat – denn dieses Buch endet mit einem großen Cliffhanger