Selkie | Rezension Antonia Neumayer
Werbung | Rezensionsexemplar | Format: Paperback | Verlag: Heyne | Erscheinungsjahr: 2017 | Autor: Antonia Neumayer | Teil: Forsetzung möglich | Seiten: 512 | Fantasy
AUTORIN
Antonia Neumayer lebt in der Nähe von München und ihre große Leidenschaft gehört der Fantastik. Sie schrieb mehrere Kurzgeschichten, bevor sie mit Selkie ihren ersten Roman verfasste. (Quelle: randomhouse.de)
INHALT
„Kate Corrigal liebt ihre Heimat, die einsame Orkney-Insel Shapinsay. Die Idylle wird jedoch eines Tages gestört, als drei Fremde im Hafen anlegen und ihren Bruder Gabe mitnehmen. Wohin und warum, das verraten ihr weder Gabe noch dir drei Männer. Kate ahnt, dass sich ihr Bruder auf einen riskanten Handel eingelassen hat, also schleicht sie sich heimlich auf den Kutter der Männer, Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Der mysteriöse Ian taucht an Bord auf, ein Schuss fällt, und Kate springt an Ians Seite in die kalte Nordsee. Ein Sprung mit fatalen Folgen, denn hinter der rauen Schönheit Orkney wartet auf Kate ein ebenso gefährliches wie magisches Abenteuer…“ (Klappentext | Selkie – Antonia Neumayer)
REZENSION
„Ihre Welt, in der es lange nur Schwarz und Weiß gegeben hatte, lag nun in unzähligen Graustufen vor ihr. (Zitat aus Selkie, S. 387)
Selkie ist das Autorendebüt von Antonia Neumayer und führt uns auf die Orkney Inseln nach Shapinsay. Ich liebe die schottische Mythologie – die geheimnisvollen Orte, die Fabelwesen und die gruseligen Geschichten über mystische Kreaturen und stand natürlich sofort in Flammen, als ich dieses Buch zum ersten Mal erblickte. Meine Güte, was für ein Cover – eindeutig eines der schönsten Bücher in meinem Bücherregal. Aber es zählt ja nicht nur das Cover, sondern auch der Inhalt. Also trat ich ein, in die Welt der Selkies.
Selkies sind mystische Wesen in Seehundgestalt, die zu Menschen werden, wenn sie an Land ihr Fell ablegen. Sie können eine Weile in Menschengestalt verweilen, müssen jedoch nach einer Weile wieder zurück ins Meer.
Die Geschichte beginnt mit einem starken Prolog, der einen sofort fesselt und eine unglaubliche Spannung aufbaut. Die eigentliche Geschichte um Kate und ihrem Bruder Gabriel setzt dann zehn Jahre später ein. Der Spannungsbogen senkt sich etwas ab, da erst einmal die gesamten Hintergründe erläutert und die Protagonisten vorgestellt werden. Die eigentliche Handlung setzt erst nach 100 Seiten ein und dann wird es auch wieder etwas spannender. Allerdings musste ich nach einigen Seiten feststellen, dass mich das Cover vielleicht etwas in die falsche Richtung geführt hat – es ist kein typischer Fantasyroman und so warf ich meine Vorstellungen über Bord und lies mich auf diese Geschichte ein.
Es geht um Kämpfe, Intrigen, Verschwörungen und geheime Organisationen. Die Protagonistin Kate versucht ihren Bruder aus den Fängen einer Organisation zu retten, die Fabelwesen (u.a. Selkies) verfolgen und bekämpfen, und muss feststellen, dass dieser überhaupt nicht gerettet werden will. Sie betritt eine Welt, die viele Geheimnisse in sich birgt und versucht die einzelnen Puzzlestücke zusammenzusetzen, um die Wahrheit hinter den Handlungen zu erkennen. Die meiste Zeit wird die Geschichte aus der Sicht der Protagonistin Kate erzählt. Sie wirkt am Anfang etwas naiv, entwickelt sich aber im Laufe der Handlung zu einem starken Charakter. Die innere Zerrissenheit der Protagonistin zwischen Gut & Böse / Wahrheit & Lüge wurde sehr gut herausgearbeitet, und wenngleich die Protagonistin nicht sofort mein Herz erobern konnte, habe ich sie doch sehr gerne durch dieses Abenteuer begleitet und am Ende wollte ich sie nicht mehr verlassen. Natürlich gibt es auch in Selkie etwas fürs Herz und bei diesem Stichwort sag ich nur einen Namen Ian – allerdings gibt es hier keine wirkliche Liebesgeschichte, sondern nur einen Ansatz von Gefühlen wie Geborgenheit, Vertrauen, Liebe und Freundschaft.
Im letzten Drittel der Geschichte geht es dann auch stärker um die Titelträger des Buches – die Selkies. Einen wirklichen Abschluss bietet das Buch nicht, es bleiben noch einige Fragen offen und die letzten Sätze des Buches lassen einen weiteren Teil erwarten. Antonia Neumayer hat eine spannende Geschichte erschaffen, welche durch die wunderschönen Schauplätze und den bildhaften und flüssigen Schreibstil der Autorin noch bereichert wird.
FAZIT
Eines der schönsten Bücher in meinem Bücherregal. Mit hat das Buch wirklich gut gefallen, wenngleich ich mir mehr Einblick in die schottische Mythologie erhofft hatte – vielleicht hat mich das Cover ein wenig in die falsche Richtung geführt, dennoch ein gelungenes Debüt von Antonia Neumayer und ich freue mich auf die Fortsetzung.
Hier findet ihr eine Leseprobe zum Buch (PDF): Leseprobe Selkie