Krimi/Thriller

Böses Kind | Rezension Martin Krist

Rezensionsexemplar | Format: E-Book | Verlag: Neopubli GmbH| Erscheinungsjahr: 2017 | Autor: Martin Krist | Teil: 1 | Seiten: 324 | Thriller

AUTOR

Marcel Feige schreibt unter den Pseudonymen Christoph Brandhust und Martin Krist. Seit 1997 arbeitet er als Schriftsteller und lebt in Berlin.Weitere Bücher sind z.b. Nina Hagen. That’s why the lady is a punk,  Kalte Haut, Wächter der Gerechten und Der Tod steckt im Detail  (Quelle: martin-krist.de).

KLAPPENTEXT

JEDE LÜGE HAT IHREN PREIS. DIESE WIRD DICH TÖTEN.

„Ein Mord mitten in der Hauptstadt. Das Opfer wurde erschlagen und gekreuzigt. Kriminalkommissar Henry Frei und sein Team ermitteln. Suse, heillos mit ihren Kindern überfordert, seit ihr Mann sie verlassen hat, ist in Panik: Ihre Tochter Jacqueline ist verschwunden. Die alarmierte Polizei glaubt der Mutter kein Wort. Wo ist Jacqueline? Wer zieht seine blutige Spur durch Berlin? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt!“ (Quelle: martin-krist.de)

REZENSION

Der erste Fall für Kommissar Henry Frei und ein sehr gelungener Auftakt für eine neue Reihe von Martin Krist. Manchmal genügt nur ein Wort, um ein Buch zu beschreiben, allerdings erwartet man natürlich in einer Rezension deutlich mehr, aber dennoch möchte ich euch mitteilen, was ich dachte, als ich die letzten Seiten dieser Geschichte gelesen hatte – G R A N D I O S !

Bereits die Auftaktszene hat dafür gesorgt, dass ich unter die Bettdecke gekrochen bin. Unterschiedliche Perspektiven, Auflösung von Raum und Zeit, Doppeldeutigkeit, Spannung pur und immer der Gedanken: „Ich bin dir auf der Spur“ – aber nichts ist so, wie es scheint!   

Martin Krist erzählt in diesem Buch mehrere Geschichten gleichzeitig und legt bewusst Spuren für die kommenden Fälle von Henry Frei, die vielleicht am Ende alle zu einer Person führen – „Alanna“. Ich muss sagen, dass ich diesen Namen im ersten Moment auf dem Cover überhaupt nicht entdeckt hatte, erst als der Name fiel, wurde mir bewusst, dass dieser Name bereits auf dem Titelbild zu sehen ist und demgemäß wohl eine wichtige Rolle spielen wird. Allerdings legt Martin Krist hier nur eine Spur am Rande und gibt fast keine weiteren Erklärungen ab – dies hat mich ehrlich gesagt, etwas wahnsinnig gemacht, weil ich jetzt natürlich unbedingt wissen muss, was mit Alanna passiert ist – guter Schachzug von Martin Krist. Im Blick des Ermittlers befindet sich auch der Fall der getöteten Sina Weinstein – Ehefrau eines bekannten TV-Pfarrers und der Fall der verschwundenen 14jährigen Tochter der alleinerziehenden Suse, eine völlig überforderte und verzweifelte Mutter, die ihre eigenen Schatten auf der Seele trägt.

Die Kapitel sind immer kurz gehalten und teilweise durch Intermezzi voneinander getrennt, die aus der Sicht eines möglichen Opfers geschrieben sind. Hier lösen sich Zeit und Raum ein wenig auf, da man bis zum Schluss eigentlich nicht genau weiß, wann und wo diese Zwischenspiele eigentlich gesetzt sind. Teilweise enden die Kapitel auch mit einem Cliffhanger, wodurch der Spannungsbogen bis zur vermeintlichen Aufklärung des Falles gehalten wird. Martin Krist versteht sein Handwerk und hat es geschafft, mich bis zum letzten Satz an dieses Buch zu fesseln.

Bis zum Schluss muss ich sagen, war ich der festen Überzeugung, dass ich auf der richtigen Spur bin – naja, was soll ich sagen, Ermittlerin ist nicht unbedingt die Rolle meines Lebens! Am Ende bin ich die ganze Zeit der falschen Spur gefolgt und obwohl ich tatsächlich viele Ideen im Kopf hatte, war diese Auflösung dann doch sehr überraschend.

Die gute Nachricht ist, es gibt tatsächlich eine Auflösung des ersten Falles von Henry Frei und die schlechte – dieses Buch endet dennoch mit einem Cliffhanger für den nächsten Fall. Möge mich dieser genauso begeistern!

FAZIT

Und lieber Herr Martin Krist – ja, Sie sind böse! Bösartig gut!

Mein letztes Wort für diese Rezension – G R A N D I O S.